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Daniel Becker14.01.2020 10:44:038 Min. Lesezeit

E-Commerce Shopsysteme 2020 – was tut sich im Markt? (Update 14.10.2020)

(Update 14.10.2020)

Trendberichte, was dieses Jahr im E-Commerce wichtig wird, gibt es wie Sand am Meer. In der Regel werden unter den Buzzwords Customer Centricity und Customer Experience – ja, schon meine Oma, die 40 Jahre lang eine Gärtnerei hatte, wusste, dass der Kunde im Fokus steht – die immer gleichen Verdächtigen durchs digitale Dorf getrieben. Selbst Konsolidierungen und Zukäufe in der E-Commerce Branche werden heute schon als Exekution einer Customer Experience Strategie verkauft.

Bevor man aber überhaupt in die digitale Kundenbeziehung intensivieren kann, braucht es erst einmal das Angebot und die digitale Vertriebsplattform – das Shopsystem. Spannender ist für uns also die Frage, mit welchen Entwicklungen die E-Commerce Shopsysteme für 2020 aufwarten?

Betrachtete Shopsysteme 2020

Wir haben uns folgende Shopsysteme angesehen und die aus unserer Sicht für Unternehmen relevantesten Entwicklungen zusammengetragen.

  • Shopware
  • Magento Commerce
  • Oxid
  • Shopify
  • Intershop
  • Intellishop
  • Commercetools

Hier gibt es noch weitere Informationen vor allem zu B2B Shopsystemen.

Shopify: Schnelles Wachstum, moderne Technologien

Shopify ist der Shootingstar am E-Commerce Himmel. Von 2016 bis 2018 ist der Umsatz von 390 Millionen US-Dollar auf 1,07 Mrd. US-Dollar gestiegen. Für 2019 wurden 1,5 Milliarden Dollar als Abschluss erwartet. Mehr als eine Millionen Händler nutzen die „Software-as-a-Service“-Lösung des mittlerweile mit 47+ Milliarden Dollar bewerteten kanadischen Unternehmens – Zugegebener Maßen eine etwas hohe Bewertung.

Aber auch wir sehen Shopify als eine spannende Lösung für eine Vielzahl von E-Commerce Ansätzen: Die Zielgruppe ist sehr breit aufgestellt, von kleinen, jüngeren Unternehmen, die gerade online starten über mittelgroße Unternehmen, die eine Lösung für den digitalen Vertrieb benötigen bis hin zu Großkunden und internationalen Konzernen, für deren Anforderungen die Enterprise-Variante Shopify Plus angeboten wird. Selbst viele B2B-Szenarien lassen sich dank einiger Plug-ins mittlerweile abbilden.

Was macht Shopify nun mit dem ganzen Geld aus Emissionen und Händler-Subscriptions? Sinnvoll ausgeben! Das Unternehmen will über die nächsten Jahre 1 Milliarde Dollar in sein Shopify Fulfillment Network investieren und hat außerdem einen Spezialisten für Lagerautomatisierung gekauft, dessen Gründer schon mit Amazon Robotics zu tun hatten. Eine klare Kampfansage an die Amazon-Plattform.

Das starke Wachstum und die Erweiterung des Angebots gehen einher mit einem Ausbau der Marktpräsenz außerhalb von Nordamerika: Seit 2018 gibt es unter anderem ein deutsches Büro und man arbeitet intensiv an der Stärkung des Partnernetzwerkes sowie dem Ausbau der Referenzen.

Shopware: Vom Shop- zum E-Commerce-System

Shopware zählt zu den beliebtesten Shopsystemen im deutschsprachigen Raum. Mit der neuen Version 6, die im vergangenen Jahr veröffentlicht wurde, hat das Unternehmen nun jeweils eine große Schippe bei Leistung, Flexibilität und Anwenderfreundlichkeit draufgelegt. Insbesondere der Headless-Commerce-Gedanke wurde konsequent verfolgt, sodass sich jetzt über die API diverse Frontends, Applikationen und/oder Ausgabekanäle an das Shop-Backend anbinden lassen. Aus dem klassischen Shop-System wurde damit eine E-Commerce Plattform für System-Lösungen.

Die Verbreitung im Markt geschieht erwartungsgemäß langsam, da die Version 5 noch mehrere Jahre supported wird und viele Interessenten noch abwarten, welche Erfahrung andere mit der neuen Version machen. Der Sprung von 4 auf 5 brauchte auch mehrere Jahre.

Pflege und Entwicklung für zwei unterschiedliche Systeme sowie die Vermarktungsanstrengungen für die neue Version kosten natürlich. Dennoch schaut Shopware sehr positiv auf die nächste Zeit und ist überzeugt, den Wachstumskurs fortzusetzen. Die Vorstandspositionen der Gründer Stefan und Sebastian Hamann wurden bis Ende 2022 verlängert. Auch hat die Shopware AG ihr Management weiter gestärkt und mit Herbert Lefering, Jörn Paulsen und Josua Seiler die Bereiche internationaler Sales, SaaS und Produktentwicklung ausgebaut. Und sollten die Räumlichkeiten für die mittlerweile 150 Mitarbeiter nicht mehr ausreichen … ein neues Baugrundstück wurde bereits erworben.

Magento Commerce: Im Schatten von Adobe

Über die technologische und unternehmerische Entwicklung unseres aus historisch liebsten Shopsystems haben wir bereits einiges veröffentlicht. An dieser Stelle nur so viel: Mit der Übernahme durch Adobe wird die Relevanz von Magento als eine der verbreitetsten und innovativsten E-Commerce Technologien deutlich. In welcher Form und mit welchem Pricing Adobe die Lösung eigenständig neben seiner Adobe Commerce Cloud weiterlaufen lassen wird, ist aber nicht abzusehen.

Dass sich die E-Commerce-Lösung noch stärker im Enterprise Segment positionieren wird, ist jedoch klar. Für die vielen Magento 1 Bestandskunden, die sich um die Ablösung ihres Altsystems Gedanken machen müssen, ist das kein Grund zum Jubeln.

Oxid eSales: Shopsysteme leben länger

Um ehrlich zu sein, 2016 habe ich aufgehört, auf das Überleben von Oxid zu wetten. Technologisch veraltet, schlechte Zahlen, keine tollen Referenzen mehr. Und es sah wirklich schlimm aus, wie die Zahlen (s. Screenshot von Northdata) verdeutlichen.

Geschäftszahlen Oxid eSales
Geschäftszahlen Oxid eSales

Doch so kann man sich täuschen. Ende 2017  veröffentlichte Oxid die neue Version 6. Mit econda hat man sich 2018 einen Personalisierungspartner mit an Bord geholt. 2019 konnte OxideSales mit Marando Capital einen neuen Investor dazu gewinnen. Außerdem hat der Gründer und Geschäftsführer Roland Fesenmayr seine eigenen Anteile nach längerer „Stille“ im vergangenen Jahr aufgestockt und dazu Anteile von anderen Gründern gekauft. Ziel ist es, in die Internationalisierung und das Cloud-Geschäft zu investieren.

Weitere gute Neuigkeiten waren die Auszeichnung mit dem Shop Usability Award 2019 für Craft Sports, der Launch einer Plattform-as-a-Service-Variante für die Oxid Enterprise und die B2B Edition sowie der Gewinn neuer spannender Referenzen wie Klickparts.

Interessant gerade für die Mehrzahl unserer Kunden ist auch das Beispiel protiq, das 2018 mit dem Shopsystem Oxid neu gelauncht wurde. Die Zeichen stehen also im positiven Sinne auf „Sturm“ und wir werden Oxid wieder im Auge behalten.

Intershop: harte Zeiten?

Der Softwareanbieter aus Jena hat zwei zentrale Lösungen im Portfolio. Einmal die Intershop Commerce Suite – einem Gesamtpaket aus Commerce Management, Order Management (OMS), Product Information Management (PIM) und Experience Management (EX) – für komplexe digitale Vertriebslösungen. Zum anderen bietet man mit Commerce-as-a-Service eine flexible Miet-Lösung in der Cloud.

Commerce-as-a-Service ist dabei nicht zu verwechseln mit einem kleinen Shopbaukasten. Es handelt sich um eine vollumfängliche E-Commerce-Lösung, die sich um B2B-Features und ein Order Management erweitern lässt. Wer eine Lösung sucht, um seinen E-Commerce konsequent auszulagern und so Ressourcen zu schonen, sollte einen Blick auf das Angebot werfen.

Nach eigenen Angaben hat das Softwareunternehmen über 500 Großkunden aus unterschiedlichsten Branchen: Unter anderem BMW, Brita, Mister Spex, Merck, Rajapack und Trumpf. Ein Meet & Greet deutscher Industrieunternehmen und bekannter Marken. Technologisch und leistungsseitig ist das Software-Angebot auch nicht zu bemängeln.

Dennoch, das börsennotierte E-Commerce Fossil, welches das Dotcom-Massensterben überlebte, hat es aktuell schwer. Zu spät ist man wohl in das Cloud-Geschäft eingestiegen und erzielt in diesem Bereich kein besonderes Wachstum. Zudem ist das klassische On-Premise-Geschäft weiter rückläufig. Seit 2013 sinken die Umsatzzahlen. Zuletzt musste Intershop im Dezember 2019 eine außergewöhnliche Aktionärsversammlung einberufen und beschloss eine Kapitalherabsetzung im Verhältnis 3:1. Zweidrittel des Börsenwertes sind futsch. Die Cloud-Transformation, die Änderung der Vertriebsstrategie und ein internes Kostenoptimierungsprogramm waren wohl zu viel auf einmal bzw. zogen sich zu lange hin.

Update:

Seit Anfang des Jahres hat sich Intershop wieder in die Gewinnzone vorgearbeitet. Der Aktienwert ist von 1,5 auf 3,45 Euro gestiegen. Dies spiegelt auch die Gesamtleistung wieder: Das operative Ergebnis (EBIT) verbesserte sich im ersten Halbjahr deutlich auf 0,5 Mio. Euro gegenüber -3,8 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Dabei wurde der gelungene Jahresauftakt auch Q2 positiv fortgesetzt. Das ist sowohl dem Cloud-Geschäft zu verdanken, das um 16 Prozent gewachsen ist, als auch dem Lizenzgeschäft, das ebenfalls deutlich zugelegt hat (absolut liegt es aber mittlerweile weit hinter den Subscriptions). Gleichzeitig hat man sich  jedoch von etlichen Mitarbeitern getrennt (aktuell 299, Q1 2019: 341), was der Kostenstruktur sicherlich zuträglich war. Hoffen wir, dass der Turnaround geglückt ist und der Erfolg anhält.

Intellishop: Shopsysteme in der (spannenden) Nische

Klein, fein und gerade für große Mittelständler eine sehr attraktive Lösung – so lässt sich Intellishop aus unserer Perspektive zusammenfassen. Noch ist das Unternehmen, das seit 2004 am Markt ist, nicht allzu groß und die Referenzen im Vergleich etwa zu Intershop überschaubar. Die Fokussierung auf den B2B-Markt ist aber einzigartig und bietet gerade den vielen Hidden Champions  (Beispiele u. a. Eppendorf, Starlab Group, Knauf, die Weidmann Gruppe sowie jüngst die österreichische Magenta Telekom) eine interessante Basis, um Ihren Vertrieb zu digitalisieren. Denn häufig gestalten sich E-Commerce Projekte mit klassischen Shopsystemen als zu komplex bei der Anpassung an B2B-Anforderungen und laufen dann budgetär aus dem Ruder.

Seit dem Einstieg des auf Technologieunternehmens spezialisierten Investors IMCap stehen die Zeichen bei Intellishop stärker auf Wachstum und man kann es sich aktuell leisten, in den Ausbau der Marketing- und Vertriebsstrategie zu investieren. Auch ist Intellishop mittlerweile im Partnerbereich besser aufgestellt. Neben Shopware gibt es dann 2020 vielleicht einen weiteren Aufsteiger unter den den heimischen  E-Commerce Shopsystemen.

Commercetools: Technisch State of the Art

Der Software-Anbieter ermöglicht nach eigenen Angaben „mit seiner cloudbasierten headless E-Commerce-Plattform inspirierende Einkaufserlebnisse über alle Kanäle: von mobilen Apps über Sprachassistenten. Chatbots, AR/VR- und IoT-Anwendungen bis zu Car Commerce“. Zu den Kunden der seit 2014 zu Rewe gehörenden E-Commerce Lösung zählen vor allem internationale Marken wie Bang & Olufsen, Cimpress (z.B. Vistaprint und Tradeprint) oder Hasbro.

Mit der Fokussierung auf Headless-Commerce und modularer Anbindung von Applikationen und Endgeräte (API-First-Ansatz) je nach Bedarf, ist Commercetools technologisch dort, wohin sich Shopware 6 gerade bewegt. Eben nicht E-Commerce Shopsystem, sondern flexible E-Commerce-Plattform.

E-Commerce Shopsysteme headless commerce
Obere Reihe: Integration der E-Commerce Logik in unterschiedlichste Frontend-Anwendungen

Warum erwähnen wir Commercetools? Immerhin adressiert die Plattform große Händler und Marken, die ihre Produkte über ausgefeilte Omnichannel-Modelle vermarkten wollen – nicht ganz das Vertriebsszenario der Mehrzahl unserer Leser. Weil Roman Zenner, einer der bekanntesten Vertreter der ShopTech-Szene nun nach 5 Jahren bei Commercetools zum eingangs erwähnten Shopify gewechselt ist und dort als technischer Partnermanager helfen wird, das Partner-Ökosystem in der DACH-Region weiterzuentwickeln. Damit haben wir einen weiteren Grund, von Shopify in diesem Jahr einiges zu erwarten.

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