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Daniel Becker24.11.2021 13:44:538 Min. Lesezeit

Middleware in E-Commerce Projekte im Enterprise Segment

Wie lässt sich das Problem des Datenaustauschs zwischen Shopsoftware und anderen Systemen in der E-Commerce Infrastruktur, insbesondere eines ERP, lösen, wenn der direkte Austausch zu komplex und aufwändig ist. Eine Middleware kann eine Lösung sein. Im heutigen Beitrag geht es um das Problem und um mögliche Lösungskandidaten.

ERP im E-Commerce: Pureplayer

ERP-Systeme spielen im E-Commerce in zweierlei Hinsicht eine große Rolle. Zum einen benötigen Shopbetreiber ab einem gewissen Professionalisierungsgrad eine Warenwirtschaft, um die bisher manuell oder mit dem Shopsystem abgebildeten Prozesse sauber zu automatisieren. Das Ziel dabei ist, bestehende Aufgaben schneller und mit weniger personellen Ressourcen abzuwickeln. Beispielsweise das Management von Rechnungen und Zahlungen, die Bearbeitung von Bestellungen und Lieferaufträgen oder das Verwalten von Warenein- und ausgängen.

In der Regel suchen Shopbetreiber dann ein schlankes, zu ihren E-Commerce-Prozessen und vor allem ihrem Shopsystem passendes ERP-System. Xentral, Plentymarkets oder Reybex gehören hier zu den üblichen Verdächtigen. Was jedoch nicht heißt, dass andere Anbieter nicht ebenfalls infrage oder zum Zuge kommen. Denn als Entscheidungskriterium schauen viele zwar besonders auf Standardschnittstellen und Konnektoren. Allerdings ist es erfahrungsgemäß so, dass auch diese angepasst werden müssen. Und natürlich gibt es auch andere relevante Faktoren. Im Alltag begegnen uns daher nicht nur die für Shopsysteme und E-Commerce spezifische Anforderungen optimierten Systeme. Hier finden Sie auch eine breitere Übersicht der ERP-Systeme, die uns in E-Commerce Projekten immer wieder über den Weg laufen.

Digitalisierung klassischer Unternehmen

Bei vielen B2B- oder klassischen Handelsunternehmen, die in den E-Commerce vorstoßen oder nach den ersten zaghaften Schritten jetzt richtig loslegen wollen, sind ERP-Systeme seit Jahren fundamentaler Bestandteil der Geschäftsabläufe und Kern der Unternehmens-IT. Kaum ein Unternehmen ist daher bereit, im Zuge der Digitalisierung des Vertriebs auch noch das ERP-System abzulösen. Eher wird noch ein E-Commerce System ausgewählt, dass mit dem ERP harmoniert bzw. eines, welches vom ERP-Hersteller selbst angeboten wird. Über die Leistungsfähigkeit dieser Shopsysteme lässt sich streiten. Entscheidend für die Nutzer ist in diesem Szenario, dass sich der Integrationsaufwand deutlich reduzieren lässt.

Datenaustausch ist eine große Herausforderung

Denn die Verknüpfung von E-Commerce und ERP ist nicht trivial. Sowohl die Datenstrukturen als auch die Bereitstellungsmöglichkeiten unterscheiden sich zum Teil beträchtlich. Der kleinste gemeinsame Nenner ist dann der Down- bzw. Upload von manuell angepassten Excel-Listen. D.h. Artikeldaten und Preise werden aus dem ERP gezogen, in die passende Tabellenstruktur mit der korrekten Spaltenbenamung gebracht und dann in den Shop geladen. Ein in jeder Hinsicht äußerst fehleranfälliges Verfahren, welches zudem viel Zeit beansprucht und keine Echtzeit-Daten im Shop ermöglicht. Noch kritischer wird es, wenn es um Lagerbestände und Bestellungen geht. Kein Kunde möchte im Nachhinein erfahren, dass seine Bestellung nicht ausgeführt wird, nur weil die Bestandsdaten nicht korrekt zwischen Shop und ERP synchronisiert waren.

Dieses Problem potenziert sich dann mit jedem weiteren System und jedem weiteren Prozess, der mit dem E-Commerce interagiert. Denken Sie an hunderttausende Kundendaten aus dem CRM, Artikeldaten aus dem PIM, Bewegungsdaten aus einer Marketing-Automation-Lösung, Aufträge aus einer Vertriebsapp und den Status- und Vorgangsdaten von Fulfillment-Dienstleistern . Je komplexer das Business und die IT-Architektur der Unternehmen, umso unkontrollierbarer wird diese Problematik. Die Lösung können daher selbstverständlich nur automatisierte Datenaustauschprozesse sein. Zumindest lassen sich so Fehler reduzieren und die Aktualität deutlich erhöhen. Das Problem unterschiedlicher Datenstrukturen, die aufeinander gemapped werden müssen, bleibt jedoch bestehen.

Middleware für E-Commerce Projekte

In einer komplexen Enterprise-Struktur entstehen dann jedoch immense Aufwände – und weitere Probleme und Risiken – wenn nun versucht wird, einzelne Schnittstellen zwischen den Systemen zu etablieren, die einen direkten 1:1 Datenaustausch ermöglichen. Hierzu gibt es jedoch glücklicherweise alternative Möglichkeiten.

Grob vereinfacht architektonisch gesprochen, lässt sich auch eine Zwischenschicht einbauen, über die Daten abgegriffen und verteilt werden können. Funktional sprach man früher von einer Datendrehscheibe oder einem Datenmakler, heute dann doch lieber von einer Middleware. Sie verknüpft an zentraler Stelle alle Einzelsysteme, steuert das Datenhandling und übernimmt – je nach Lösung – gleich auch eCommerce spezifische Prozesse. Vor dem Hintergrund der oben geschilderten Problematik eröffnet eine Middleware theoretisch immense geschäftliche, funktionale und technischen Vorteile:

  • Abhängigkeiten zwischen den Einzelsystemen und damit verbundene Risiken werden deutlich reduziert
  • Anzahl der Fehlerquellen sinkt
  • Daten werden schneller und sicherer zur Verfügung gestellt
  • Neue Systeme lassen sich schneller und mit weniger Aufwand integrieren
  • Damit wird die E-Commerce Infrastruktur dynamisch anpassbar und skalierbarer
  • Betrieb wird einfacher
  • Entwicklungs- und Lizenzkosten sinken

Damit diese theoretischen Vorteile auch in der Praxis wirksam werden, muss eine Middleware natürlich das Integrations- und Transferproblem lösen. Dafür setzen die Anbieter in der Regel auf zwei unterschiedliche, sich ergänzende Prozesse oder Ansätze:

ETL oder ESB: Kurze Übersicht der Integrationsverfahren

ETL-Tools wurden ursprünglich für BI-Szenarien entwickelt, um Daten aus unterschiedlichsten Quellen wie dedizierten Datenbanken oder Anwendungen in ein zentrales Data Warehouse zu überführen. Das Warehouse ist dann die solitäre Datenquelle für die Auswertungen im Rahmen der Business Intelligence. Dementsprechend müssen die Daten nach herunterladen oder herauslösen aus den Quellen (Extract) jedoch vor dem Einspeisen ist das zentrale Data Warehouse (Load) in ein einheitliches Format gebracht werden (der Transform-Prozess). Während des Prozesses lässt sich so zudem die Datenqualität durch Bereinigung und Anreicherung der Daten verbessern.

Man kann schon erahnen, dass sich das ETL-Verfahren damit besonders für gleichförmige große Datenmengen eignet, die in einem festdefinierten Ablauf extrahiert, transformiert und an ein Ziel transferiert werden sollen. ETL entspricht sozusagen der jährlichen Lieferung mehrerer Europaletten Elisenlebkuchen aus Nürnberg in eine Metro-Filiale in Stuttgart, der vom Spediteur noch 1000 Geschenkschleifen beigefügt werden. Aufgrund der Größe und Saisonalität wird die Bestellung nicht automatisch oder ad hoc ausgelöst, sondern jedes Jahr neu geprüft und terminiert. ETL spielt damit aber keine Rolle bei der Integration von Anwendungsprozessen, das ist die Domäne von ESB.

Middleware in e-Commerce Projekten
Quelle: https://ashanpriyadarshana.medium.com/mulesoft-an-esb-solution-ab31df84878c

Der Begriff ESB bezeichnet wahlweise ein API-basiertes Integrationsverfahren oder, eine Abstraktionsebene höher, das darüberstehende Integrationsmuster. ESB eignet sich hervorragend für kleine, überschaubare, aber ungeplante Anfragen und Datentransfers, so wie sie zwischen einzelnen Anwendungsprozessen im Tagesgeschäft vorkommen. Also etwa die Bestellung im Onlineshop, die eine Rechnungsstellung im ERP anstößt. Das ESB als Middleware stellt dabei Services über einen Integrationlayer bereit, die von den einzelnen Anwendungen angesprochen werden, transformiert die Daten in der Anfrage von einem Format in ein anderes Datenformat und leitet die Anfrage regelbasiert an den passenden Empfänger.

Um nochmal ein Backwaren-Beispiel zu bemühen. ESB entspricht dann nicht der einzelnen großen saisonalen Lebkuchen-Lieferung, sondern eher den täglichen, anfragegetriebenen Lieferungen von Pizza und Pasta mit Lastenfahrrädern innerhalb eines Stadtgebietes.

Oldschool Tools und innovative Anbieter

In der Vergangenheit waren die Grenzen zwischen diesen beiden unterschiedlichen Middleware-Funktionen ziemlich klar. Unternehmen hatten einfach ein Tool für die Anwendungsintegration (ESB) und ein anderes Tool für das Laden von Massendaten (ETL). Für eine leistungsfähige Integrationsplattfom, macht diese Trennung aber keinen Sinn, da sowohl ETL als auch ESB die gleichen grundlegenden Anforderungen an strukturierte Datenübertragung und Aufbereitung erfüllen und letztlich beide Szenarien, sowohl Massenverarbeitung im Batch als auch ständige ad hoc Verarbeitungen bedient werden müssen.

Aber: beide technologischen Ansätze stammen aus dem 20. Jahrhundert bzw. aus dem ersten Jahrzehnt der 2000er. Gerade ESB wird vor dem Hintergrund der Vielzahl an Web- und Cloud-Anwendungen zunehmend von anderen API-basierten Infrastrukturen und Tools ersetzt. Heute werden API-Integrationsplattformen oder iPaaS (Integration Platform as a Service) Lösungen bevorzugt. Zumindest scheint es auf den ersten Blick so. Tatsächlich haben auch viele Anbieter ESB mittlerweile als Begriff aus ihrer Marketingkommunikation verbannt, er ist halt ein wenig oldschool. Allerdings wird die Technologie tatsächlich weiter verwendet und hat sich auch deutlich weiterentwickelt. So werden neben XML z. B. auch etliche andere Formate bedient. Ehrlicherweise sei aber auch gesagt, das sich ESB-Ansätze nicht gut mit cloud- und API-basierten Ansätzen vertragen. API-Integration gehört daher ebenfalls zum Repertoire der Middleware Anbieter.

Talend

Die quelloffene Integrationssoftware Talend wurde 2005 gegründet und gehört inzwischen zu den führenden Anbietern von Integrationssoftware. Talend Open Studio for Data Integration war das erste Produkt des Unternehmens, das im Jahr 2006 eingeführt wurde. Es unterstützt Data Warehousing, Data Migration und Data Profiling. Aktuell bietet Talend iPaaS Lösungen für Data Integration und Big Data Integration. Die cloudbasierte Plattform fungiert in einem Netzwerk als zentrales Bindeglied aller Systeme wie ERP, CRM, PIM, E-Commerce bzw. Online-Shop, Marktplätzen oder verteilten Filiallagern und POS-Lösungen. Gartner hat Talend 2021 zum sechsten Mal in Folge im Magic Quadrant for Data Integration Tools als einer der Leader aufgeführt.

SAP PI / PO

SAP bietet unterschiedliche Middleware- bzw. Integrationslösungen. Stark vereinfacht gibt es aktuell das SAP Process Integration (SAP PI), mit dem das Unternehmen seit 2005 eine Middleware-Lösung liefert, die die Komponenten des Vorgängers SAP XI erweitertet. Komponenten von SAP PI, allen voran die Advanced Adapter Engine Extended (AEX), über die die Integrationen, die Transformation / Mapping und die Übermittlung abgebildet werden, sind dann wiederum Bestandteil von SAP PO (SAP Process Orchestration). Und SAP PO ist dann mit der AEX von SAP PI, dem Business Process Management und dem Business Rule Management die eigentliche On-Premise Middleware Plattformen von SAP. Die Plattform eignet sich lediglich als Middleware für E-Commerce Projekte in SAP-Infrastrukturen.

Jitterbit

Mithilfe der Jitterbit-API-Integrationsplattform Harmony können Unternehmen SaaS-, On-Premise- und Cloudanwendungen schnell miteinander verbinden. Aktuell werden mehr als 1000 Anwendungen unterstützt. Künstliche Intelligenz soll die Steuerung der Integrationsprozesse sowie die Transformation noch effizienter gestalten. Die Customer Experience API360 Integrationslösung adressiert speziell Sales, Marketing und Commerce Prozesse und vereint laut Jitterbit Integrationsmuster, Anwendungskonnektoren und Prozessvorlagen aus Tausenden von Integrationen bei Kunden und Partnern. Der E-Commerce-Integrationsansatz von Jitterbit eignet sich insbesondere als Middleware für E-Commerce Projekte.

MuleSoft

Die Anypoint Platform von Mulesoft – früher Mulesoft ESB -umfasst verschiedene Komponenten wie das Anypoint Design Center, das es API-Entwicklern ermöglicht, APIs zu entwerfen und zu erstellen, die Anypoint Exchange, ein Marktplatz mit hunderten APIs, Vorlagen und Assets sowie das Anypoint Management Center, eine zentrale Weboberfläche zum Analysieren, Verwalten und Überwachen von APIs und Integrationen. MuleSoft wurde 2006 gegründet. Um 2016 wurde die klassische Middlerware zu einer iPaaS-Lösung erweitert. Das Unternehmen wurde dann 2018 von Salesforce gekauft.

Ab Initio

Die Ab Initio Software Corporation mit Hauptsitz in Lexington bei Boston (USA) wurde 1995 gegründet und verfügt auch über eine deutsche Niederlassung. Ab Initio bietet eine große Bibliothek von Verarbeitungskomponenten, die unterschiedlichste Arten von komplexen Steuerungsflüssen und die notwendigen Algorithmen abbilden.  Die Besonderheit ist jedoch die durchgehende grafische Anwendungs- oder Prozessentwicklung.Benutzer können sich diese Komponenten einfach in ihren Arbeitsbereich ziehen und mit Pfeilen verbinden. Ab Initio ist spezialisiert auf ETL-Szenarien. Kunden kommen aus unterschiedlichsten Branchen wie Finanzdienstleistungen, Telekommunikation, Einzelhandel, Gesundheitswesen, Industrie, E-Commerce sowie dem Transportwesen und der Logistik. Der Fokus liegt dabei auf komplexen Data-Warehouse- und Datenintegrationslösungen.

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