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Daniel Becker06.12.2021 11:34:3318 Min. Lesezeit

E-Commerce Shopsysteme – kostenlos & frei verfügbar?

In der Regel befassen wir uns mehr mit den lizenzpflichtigen Enterprise Editionen der unterschiedlichen Softwareanbieter. Heute schauen wir uns aber einmal kostenlose Shopsysteme an. *(Update 07.04.2022)*

Inhalt:

E-Commerce Shopsysteme – kostenlos oder nur frei verfügbar?

Was bedeutet es überhaupt, wenn ein Shopsystem kostenlos ist? Heißt das, Sie zahlen tatsächlich nichts und können dennoch gleich verkaufen? Oder verzichtet der Anbieter zwar auf die Lizenzgebühren, Sie müssen aber für die Nutzung bezahlen? Oder steht die Software zwar zum kostenlosen Download und zur freien Nutzung zur Verfügung, wie Sie damit zu einem betriebsfähigen Shop kommen, darum müssen Sie sich selber kümmern? Sie sehen, denkbar sind unterschiedliche Ansätze.

Normalerweise verhält es sich so, dass Sie vom Anbieter eine lizenzkostenfreie Version herunterladen können. Bei Magento, Shopware, und Oxid sind dies die quelloffenen (Open Source) Community Editionen. Opencart, Oscommerce und Prestashop gibt es nur als kostenlose Open-Source Version. Klingt gut, Entwickler können also den Code einsehen und eigenständig anpassen. Allerdings werden viele nützliche Funktionen nur über Plugins also Erweiterungen angeboten und die kosten häufig etwas, schließlich müssen Entwickler bzw. Drittanbieter auch von etwas leben. – Ohne jetzt in die unterschiedlichen Lizenzformen wie OSL, GPL oder AGPL abzusteigen: Gemeinhin werden Erweiterungen als urheberrechtlich eigenständige Software angesehen, die nicht derselben Lizenz wie das Shopsystem unterliegen muss.

Diese Systeme sind also kostenlos hinsichtlich Lizenz, Download, Einrichtung und prinzipieller Nutzung, da man als Shopbetreiber selbst für die Installation und die anschließende Konfiguration verantwortlich ist. Leistungsfähige Themes und Erweiterungen sind jedoch meist kostenpflichtig oder werden in Form von individuellen Entwicklungsleistungen bezahlt.

Hier ist auch WooCommerce, das kostenfreie E-Commerce Plugin für WordPress-Seiten, keine Ausnahme. Allerdings sind sonstige Plugin-, Theme- oder Customizing-Kosten im WordPress-Universum deutlich niedriger als in der klassischen E-Commerce-System-Welt.

Subscription Modelle

Neben den klassischen Open-Source Systemen zur lokalen Installation gibt es noch die zentral von einem Anbieter gehosteten Webshops und Baukästen wie Weebly, Jimdo, Gambio oder Shopify, die es in Basisversionen entweder kostenfrei oder so günstig gibt, dass selbst vom Taschengeld noch sehr viel übrig bleiben würden. Um es kurz zu machen, die Basisversionen sind in der Regel nicht zu empfehlen, da sie – zugegeben etwas überzeichnend – hinsichtlich Funktion und/oder Ressourcen so eingeschränkt sind, dass sie den Verkauf von mehr als einem Produkt an mehr als einen Kunden pro Tag kaum zulassen. Hier empfehlen wir eher die etwas größeren Pakete, zumal neben dem größeren Funktionsspektrum so auch ein richtiger Support zur Verfügung steht. Mit 19,- oder 39,- Euro statt 15,- Euro im Monat wie bei Jimdo ist das immer noch ein sehr niedriger Preis.

WEbshop Pakete Jimdo
Übersicht des Funktionsumfangs bei JIMDO

Eine Shop Software wie Square ist in der Basisversion hingegen nominell kostenfrei nutzbar, allerdings verlangt Square statt einer Einrichtungs- oder Nutzungsgebühr einen bestimmten Provisionsanteil pro Transaktion. Dieser setzt sich zusammen aus einem fixen Wert sowie einem prozentualen Anteil abhängig von der Transaktionshöhe. Auch bei Square gibt es neben der kostenfreien Basisversion umfangreichere, aber kostenpflichtige Professionell- und Premium-Versionen.

Im niedrigschwelligen E-Commerce können beide Ansätze – festes Mietmodell oder transaktionsbasierte Abrechnung – attraktiv sein. Wird eine höhere Anzahl an Bestellungen erwartet, höhere Warenkorbwerte oder ist das Produktportfolio komplexer, steigen die Kosten deutlich. Ein weiterer Nachteil ist die Bindung an den Hersteller und dessen Vorgaben: Onlinehändler können die bereitgestellten Funktionen, Themes und Drittanbieterservices nutzen – und nur diese.

Kostenloses Shopsystem heißt nicht kostenloses Projekt

Bleiben wir also bei den tatsächlich kostenlosen Shop Software Lösungen. Gerade für kleinere Unternehmen mit geringem Budget scheinen sie eine gute Möglichkeit zu sein, in den E-Commerce einzusteigen. Man sollte jedoch den Installations- und Konfigurationsaufwand nicht unterschätzen. Selbst wenn Sie ausschließlich Standards verwenden – also nur das mitgelieferte Basis-Theme ohne Customizing und unter Verzicht auf Plugins -, was im Falle von Magento für den Einsatz in Deutschland aufgrund buchhalterischer und rechtlicher Anforderungen nicht möglich ist, werden Sie mehrere Tage ohne Unterbrechung mit dem Aufsetzen des Webshops beschäftigt sein. Und das unter der Voraussetzung, dass Sie sich mit Shopsystemen, PHP, Hosting, HTML, CSS usw. auskennen.

In der Regel greift man daher auf die Unterstützung einer Agentur oder zumindest eines erfahrenen Freelancers zurück. Die Kosten liegen dann mindestens im mittleren 4-stelligen Bereich. Wie zufrieden Sie später mit einem solchen Standard-Shop sind, sei dahingestellt. Genügt er hingegen den Anforderungen, wäre ein Mietshop vielleicht die wirtschaftlichere Lösung.

Wenn Sie mehr über die im Projekt anfallenden Kosten erfahren möchten, lesen Sie unsere zusammenhängenden Beiträge:

Die Shopsysteme zu kennen, ist natürlich nur die halbe Miete. Die Frage ist ja immer auch, wie findet man das passende für die eigenen Anforderungen. Wie Sie dabei am besten vorgehen, erfahren Sie in unter anderem in unserem Blogbeitrag „In 7 Schritten zur Auswahl des passenden Shopsoftware„.

Kostenlose Shopsysteme im Überblick

Natürlich gibt es noch etliche weitere Systeme, die wir hier aktuell nicht aufführen. Doch ebenso wie bei unserer Übersicht der für den E-Commerce geeigneten ERP-Systeme sowie zu Shopsystemen für den B2B-E-Commerce werden wir die Auflistung kontinuierlich erweitern. E-Commerce Frameworks wie Sylius oder Pimcore führen wir hingegen nicht auf, da es sich nicht um ab Installation betriebsfähige E-Commerce Systeme handelt.

OpenCart:

Die Shop Software gibt es seit 2005 und nach eigenen Angaben setzen 300.000 Unternehmen auf die Open-Source-Lösung. Sollten Sie jedoch professionell Unterstützung von einem Agenturpartner benötigen – in Deutschland gibt es aktuell nur zwei. Auch ist es nicht out-of-the-box für den Einsatz im deutschen Markt geeignet, Sie werden einige kostenpflichtige Erweiterungen benötigen. Das System ist gut dokumentiert, ein Pluspunkt für Entwickler und vor dem Hintergrund, dass Sie ohne PHP-Kenntnisse keinen funktionierenden Shop auf die Beine stellen werden.

  • Technologie: Das Shopsystem wird – Stand Mai 2020 – in der Version 3.0.3.4 bereitgestellt. Programmiersprache ist PHP, als Datenbanktechnologie wird MySQL verwendet und die Architektur folgt dem MVC-Konzept. Die Standard-Themes sind selbstverständlich responsive. Weitere  Themes gibt es im Marketplace oder auf ThemeForest und TemplateMonster.
  • Funktionalität: OpenCart deckt alle wichtigen Grundfunktionen ab und kommt auch mit unterschiedlichen Währungen zurecht. Über den Marketplace von OpenCart sind zudem ca. 1.3000 Module und Themes verfügbar, darunter auch Sprachpakete für den deutschen Markt oder den DACH-Raum. Kategorien und Produkte lassen sich unbegrenzt anlegen und interessanterweise ist der Verkauf von digitalen Produkten auch als Subscription bereits out-of-the-box problemlos möglich. Darüber hinaus bietet die Shop Software ein Multistore-Konzept.
  • Payment&Versand: Im kostenlosen Standard werden u. a. Amazon Payments, Paypal und Klarna als Zahlarten angeboten. Weitere für den deutschen Markt relevante Zahlarten sowie Shipping-Dienstleister (DHL, DPD oder GLS) müssen kostenpflichtig angebunden werden.
  • Usability: Das Backend ist recht funktional, Kategorie-, Produkt-, Kundendatenpflege stellen keine Herausforderungen an den Nutzer.
  • Hosting: Neben der klassischen on-premises Nutzung auch eine Cloud-Lösung auf AWS. Diese ist jedoch kostenpflichtig. Einen telefonischen Support gibt es erst ab 150 £ im Monat.
Tarife der OpenCart Cloud Plattform
Tarife der OpenCart Cloud Plattform

Prestashop:

Auch die französische Onlineshop Software Prestashop ist ein Open-Source-System – mit einer mittlerweile recht großen Community von etwa 1 Millionen Mitgliedern. Wie OpenCart gibt es die kostenlose Download-Variante sowie ein von Prestashop via XXX gehostete Cloud-Lösung. Im Gegensatz zu OpenCart ist es einfach und kostengünstig für den deutschen Markt konfigurierbar, allerdings fehlt im die Multistore-Fähigkeit. In Deutschland gibt es 7 offizielle Agenturpartner. Nach eigenen Angaben nutzen weltweit 300.000 Nutzer das Shopsystem.

  • Technologie: Prestashop basiert auf dem im E-Commerce klassischen Symfony-Framework. Programmiersprache ist damit PHP. Die Datenbank verwendet MYSQL. 2007 veröffentlicht, läuft Prestashop aktuell unter der Version 1.7.6.4 (November 2019)
  • Funktionalität: Prestashop bietet alle Grundfunktionen, die man im E-Commerce benötigt und ist seit 2015 für den rechtsicheren Betrieb im deutschen Markt und für den EU-weiten Vertrieb geeignet & vorkonfiguriert. Insbesondere Marketing-Anforderungen (Newsletter, SEO, Coupons, Banner etc.) müssen über gesonderte Module realisiert werden, die im Marketplace unter mehr als 5.000 Erweiterungen meist kostenpflichtig zur Verfügung stehen.
  • Payment&Versand: Zahlarten und Shippig-Partner müssen über Addons angebunden werden. Allerdings gibt es mit Prestashop Checkout ein Modul, das bereits etliche Paymentanbieter zusammenfasst (inklusive Fraud-Detection) und dazu einen Paypal-Service nutzt. Diese vereinfachte Anbindung hat jedoch auch ihren Preis, für jede transaktion ist ein Gebühr zu entrichten.
  • Usability: Funktionales, übersichtliches und einfach zu nutzendes Backend. In der Theorie sollten auch alle Erweiterungen nach dem Download direkt im Backend erscheinen, allerdings funktioniert die Integration nicht immer problemlos, wie in den Einträgen im Prestashop-Forum zu lesen ist.
  • Hosting: Prestashop wird auf Apache 2.x und Nginx Servern gehostet. Es gibt jedoch auch einige spezialisierte Hosting-Partner, die auch einen Betrieb in der Cloud ermöglichen. Eine eigene Cloud-Lösung, gar im Sinne eines SaaS-Konzepts gibt es allerdings nicht. Prestashop Cloud wurde nach etwas mehr als einem Jahr wieder eingestellt.
Beispiel kostenloses Shopsystem
Prestashop Backend, Quelle:Prestashop

Magento:

Auch unter der Ägide von Adobe gibt es mit „Magento Open Source“ weiterhin eine lizenzkostenfreie Version. Allerdings tun wir uns schwer, Magento in dieser Übersicht aufzuführen, denn das Shopsystem ist für die meisten E-Commerce Projekte mit geringem Budget und den damit einhergehenden Use Cases zu mächtig. Wer einfach nur Ersatzteile verkaufen möchte, benötigt das Leistungsspektrum von Magento schlicht nicht. Und ein vernünftiger, fehlerfreier Magento-Shop selbst für einfache E-Commerce Szenarien wird mit Implementierungskosten im mittleren 5-stelligen Bereich daherkommen. Zur Zeit gibt es 18 zertifizierte Magento Implementierungspartner in Deutschland.

  • Technologie: Magento 2 wurde zwar immer wieder als Framework bezeichnet und baut auch auf Symfony und dem Zend Framework auf. Es ist selbst aber keines. Dennoch setzt das Architekturmodell auf saubere Trennung und hohe Modularität. Die aktuellen Versionen unterstützen PHP 7.3  bzw. 7.4
  • Funktionalität: Magento Open Source ist ein vollwertiges Shopsystem und eher für komplexe, anspruchsvolle Projekte geeignet. Multistore-Umgebung, Mehrsprachigkeit, einfache Marketing-Aktionen, eine leistungsfähige Suche auf Basis von Elasticsearch, Produktvergleiche und Bewertungen, all das ist out-of-the-box vorhanden. Es fehlen aber im Vergleich zu Commerce Edition interessante Features wie der Pagebuilder, Kundensegmentierung und automatisiertes Upsell, B2B-Funktionen oder das Content-Staging. Weiterhin muss das kostenlose Shopsystem auch für den Einsatz im deutschen und europäische Markt angepasst werden.
  • Payment&Versand: Magento unterstützt im Prinzip jede Zahlart und jeden Third-Party-Logistics-Anbieter. Allerdings wird man – wie bei anderen Anbietern auch –  nicht um eine Anbindung via kostenpflichtiger Erweiterungen herumkommen.
  • Usability: Einrichtung und Betrieb setzen Magento- und PHP-Expertise voraus – nichts für Anfänger
  • Hosting: Serverseitig erfordert Magento Apache oder Nginx. Die Lösung ist ressourcenintensiv, sie sollten daher mit 1.000 Euro (denken Sie an den Support) aufwärts rechnen. Eine Skalierung über die Adobe/Magento Cloud Dienste ist mit Magento Open Source nicht möglich. Wartung und Hosting gemeinsam sollten Sie mit 2.000-3.000 pro Monat veranschlagen. Magento Shopsysteme kostenlos zu betreiben ist schlicht nicht möglich.

Shopware:

Die neue Version 6 des im deutschen Markt sehr erfolgreichen Shopsystems wurde im Mai 2019 vorgestellt, aktuell wurde das Release 6.3 (August 2020) veröffentlicht. Brandneu ist auch eine kostenpflichtige Cloud-Version. Nach eigenen Angaben setzen mehr als 100.000 Kunden auf Webshops von Shopware – unterstützt von mehr als 1200 zertifizierten Partnern. 2019 hat das Wirtschaftsmagazin brand eins Shopware als eines der innovativsten Unternehmen im Bereich „Dienstleistungen und Produkte“ ausgezeichnet.

  • Technologie: Mit Shopware 6 wechselte das Shopsystem auf das symfony Framework und vue.js. Ansonsten setzt Shopware auf MySQL oder MariaDB, Bootstrap 4, erlaubt die Integration von Elasticsearch und Redis Cache.
  • Funktionalität: Auch die Shopware Community Edition ist out-of-the-box ein vollumfängliches Shopsystem, mit einer breiten Palette an Funktionen und Möglichkeiten. Die gängigsten Steuersätze aus den Europäischen Mitgliedsstaaten sind standardmäßig  hinterlegt. Der Customizing-Aufwand und der Bedarf an Erweiterungen hält sich generell in Grenzen. Shopware Projekte lassen sich so – und auch hinsichtlich des Aufbaus – im Vergleich zu Magento schneller und flexibler umsetzen. Premium-Plugins können mit mehreren Hundert Euro teilweise recht teuer werden.
  • Payment&Versand: Prinzipiell sind alle Arten von Zahlarten, PSPs und Third-Party-Logistiker anbindbar. Interessant sind natürlich die globalen Payment-Module der PSP, da sie auf einen Schlag etliche Standard-Zahlarten ermöglichen. Die Module sind kostenlos, abgerechnet wird nach Transaktion. In Shopware vorinstalliert sind u.a. die Paypal-Dienste.
  • Usability: Das Backend ist sehr großzügig und übersichtlich. Neuanlage von Kategorien und Produkten sind ein Kinderspiel, seit der neuesten Version können sogar Variantenartikel einfach dupliziert werden. Bestellungen können vom Admin oder Kundenbetreuer direkt im Backend für Kunden generiert werden. Mit den Shopware Einkaufswelten lassen sich sehr einfach anspruchsvolle Produktpräsentationen und Themenseiten erstellen. Der Rule Builder erlaubt die Einrichtung von kontextabhängigen Automatismen, z.B. bei Versandkosten oder dem Versand von E-Mails, mit wenigen Klicks. Dank guter Dokumentation und kostenloser Schulungsinhalte lassen sich Probleme meist schnell lösen.
  • Hosting: Linux Betriebssystem, Apache oder Nginx
Shopware Adminbackend Kategorieanlage Quelle: Shopware

01.09.2020, noch ein kleiner Nachtrag:

Shopware ist nun zum ersten Mal im Gartner Magic Quadranten für Digital Commerce aufgeführt. Die Kategorisierung als Nischenplayer sollte dabei richtig bewertet werden. Das Gartner überhaupt einen E-Commerce Softwareanbieter aufnimmt, der nur wenige internationale Projekte vorweisen kann und hauptsächlich im DACH-Raum bekannt ist, spricht eindeutig für die Qualität und das Potenzial seiner Lösung.

Shopsysteme im Gartner Magic Quadranten Digital Commerce
Quelle: Gartner 2020

Oxid:

Die Oxid eSales AG mit Sitz Freiburg wurde 2003 gegründet und adressiert vor allem mittelständische Unternehmen, hat aber auch einige größere und kleinere Kunden. Wie auch Magento und Shopware bietet Oxid eSales eine kostenlose, quelloffene Community-Version sowie kommerziellen Varianten (Professional Edition und Enterprise-Edition) seiner Onlineshop Software an. Im Vergleich zu Magento oder Shopware ist Oxid eher ein kleiner Anbieter. Dennoch beeindruckt die Community mit rund 52.000 Mitgliedern, mehr als 2.100 Kunden, davon 600 unter der Enterprise Lizenz, ca. 3270 Onlineshops auf der Oxid CE in Deutschland und ca, 60 Integrationspartnern. Aktuelle Version (Juli 2020) ist die 6.5.6.

  • Technologie: Oxid nutzt E-Commerce Standards PHP 7.x und MySQL, setzt aber abweichend zum Branchenstandard nicht auf REST-API.
  • Funktionalität: Die lässt sich kaum von Shopware unterscheiden. Im Standard ist alles enthalten, was man zum Start in den E-Commerce benötigt und natürlich ist das Shopsystem kostenlos für den Einsatz im deutschen Markt vorkonfiguriert. Ein Multistore-Konzept sowie B2B-Funktionen stehen aber erst mit den kommerziellen Editionen zur Verfügung. Über den Marktplatz Oxid Exchange sind zahlreiche Module erhältlich.
  • Payment&Versand: Visa, Mastercard und PayPal lassen sich über ein Payone-Modul kostenlos einbinden.
  • Usability: Pflege des Systems über das Backend ist auch bei Oxid kein Hexenwerk. Das Design wirkt mittlerweile etwas altbacken, vergleichbar mit Shopware 5. Die Installation, Einrichtung und ein sicherer Betrieb verlangen wie bei Magento nach Entwickler-Know-how. Die Dokumentation der Software für Anwender und Entwickler erscheint nicht ganz so übersichtlich wie bei Shopware ist aber Geschmackssache.
  • Hosting: Apache oder Nginx auf einem Linux System.
Oxid Backend, Quelle: Oxid

 

WooCommerce

WooCommerce ist im Geschäftskundenbereich sicher nicht sehr verbreitet, im B2C gehört es mit 3,9 Millionen Installationen jedoch zu den bekanntesten E-Commerce Lösungen weltweit. Aufgrund der großen Beliebtheit hat das Unternehmen hinter WordPress, Automattic, das Plugin 2015 erworben und in sein Geschäftsmodell integriert. Als Plugin für WordPress verwandelt es kostenlose Blogs in kostenlose Onlineshops … nun ja nicht ganz. Richtig ist, dass WooCommerce als Open-Source-Applikation selbst lizenzkostenfrei ist. In der Regel fallen aber zumindest Kosten für das Hosting, das Template, z. B. Storefornt, sowie Drittanbieterservices und Erweiterungen an.

  • Technologie: WooCommerce basiert auf PHP und läuft unter Unix oder Windows-Servern. Verwendete Datenbanktechnologie ist MySQL. Aktuelle Version ist die 3.8.1, die November 2019 veröffentlicht wurde.
  • Funktionalität: WooCommerce bringt alle Basisfunktionalitäten für einen modernen Webshop mit. So lassen sich digitale Produkte, Abos oder Zeiten genauso pflegen und verkaufen wie reale Produkte. Wunschlisten, Mehrfach-Adressen, Gastbestellungen, Produkbewertungen, Coupons, Rabatte usw. … all das ist vorhanden. Was fehlt ist eine Multistore-Umgebung. Vor- und Nachteil zugleich ist die gewaltige Anzahl an Templates und zusätzlichen Add-ons (Stand November 2019 wohl mehr als 55.000 offizielle Plugins) für Payment, Shipping, Marketingaktionen oder das Shopmanagement etc. – auch spezialisierte Lösungen wie etwa einfache B2B-Commerce Plugins werden angeboten. Für den rechtssicheren Betrieb im deutschen Markt bietet sich Plugins wie German Market und Germanized an. Der Nachteil ergibt sich aus den komplexen Abhängigkeiten, die bei Updates zum Problem werden können.
  • Payment & Versand: Abhängig von den jeweils nachträglich integrierten Drittanbieter-Plugins
  • Usability: Hier gehen die Meinungen auseinander. Wer sich aber bereits mit WordPress beschäftigt hat, wird auch mit WooCommerce zurecht kommen.
  • Hosting: Hier sollte man vor allem daran denken, dass ein Shop mehr Ressourcen und einen sicheren Betrieb voraussetzt, als eine Standard-CMS-Seite.

Modified eCommerce Shopsoftware

Bei dem Shopsystem Modified eCommerce handelt es sich ebenfalls um eine Open Source-Software unter der GPL Lizenz. Modified ist eine Weiterentwicklung des Xt:Commerce Onlineshops aber selbst schon seit 2013 am Markt – und damit technologisch nicht mehr die modernste Lösung. Die aktuelle Version (November 2020) des Shopsystems ist die 2.0.5.1 rev 12725. Das solide System wird permanent weiterentwickelt und kann auf eine aktive Community bauen. Es eignet sich für Unternehmen aus dem Bereich KMU, die keine gewaltigen Ansprüche an die Funktionalität stellen und die keine hochdynamischen, komplexen Geschäftsmodelle abbilden wollen. Wer ein bisschen beschaulicher unterwegs ist, erhält mit Modified eCommerce eine flexible und leistungsfähige Alternative zu den bekannteren Lösungen. Man sich aber nicht scheuen, selbst einmal Hand anzulegen. Erweiterte Programmierkenntnisse werden dabei aber meist nicht benötigt.

  • Technologie: Die Webshop Lösung setzt auf PHP (5.6 bis 7.x wird unterstützt) und MySQL. Ein eigenes SQL-Caching optimiert Datenbankabfragen und reduziert die Ladezeiten. Sodass auch hunderte Bestellungen am Tag und eine Artikelanzahl im 6-stelligen Bereich nach Angaben von Nutzern kein Problem sind.
  • Funktionalität: Modified bietet die üblichen Standardfunktionalitäten sowie ein kleines Set an zusätzlichen, kostengünstigen Modulen (28) und Templates. Das System ist für Suchmaschinenmarketing im gewissen Maße voroptimiert. Außerdem ist die Shopsoftware bereits für Trusted Shops zertifiziert und rechtskonform für den deutschen Markt einsetzbar. Für die Entwicklung von Schnittstellen zu Drittanbietern muss man sich nicht nur auf die Community verlassen, auch zahlreiche Agentur- und Technologiepartner stehen zur Verfügung.
  • Payment & Versand: Gängige Zahlarten und PSP lassen sich über diverse Module problemlos anbinden bzw. sind bereits integriert.
  • Usability: Einfache Benutzeroberfläche im Shop-Backend. Einen Zugang zum Demo-Webshop der Modified E-Commerce Shopsoftware finden Sie hier!
  • Hosting: Als Hosting-Partner empfiehlt Modified den Hoster Estugo, der ein spezialisiertes Angebot für die Shoplösung – inklusive kostenfreier Installation – bereitstellt.
Quelle: Modified eCommerce Shopsoftware

SAP Spartacus

Das Open Source Frontend Framework SAP Spartacus wurde speziell für Headless Commerce Konzepte mit der SAP Commerce Cloud entwickelt. Backend (Commerce Cloud) und Frontend (z.B. Spartacus) sind dabei gänzlich getrennt. Das heißt, dass die E-Commerce Geschäftslogik und die Datenhaltung in einer anderen Anwendung erfolgt, als die Bereitstellung des für den Nutzer sichtbaren Frontends mit seinen Funktionen wie etwa dem Checkout. Der große Vorteil ist, dass sich so sehr schnell Änderungen am Frontend umsetzen lassen und bei Funktionserweiterungen und Sicherheits-Updates eben nicht das Commerce System als solches betroffen ist.

  • Technologie: Open Source JavaScript Frontend Framework; nutzt Angular/TypeScript, RxJS, NgRx, SASS, bietet REST-APIs und folgt einem Progressiv Web App Ansatz (PWA). Die Version 5.0 ist für Q1 2022 angekündigt.
  • Funktionalität: Alle Frontend-Aufgaben lassen sich prinzipiell abbilden, etliches ist bereits von den SAP Commerce Accelerator Storefronts übernommen. Regelmäßig mit neuen Releases werden auch die B2B Funktionen erweitert. So gibt es seit der Version 3.1 von April 2021 beispielsweise die Möglichkeit, Staffelpreise abzubilden und seit 4.1 (September 2021) eine Schnellbestellung über Artikelnummern.
  • Payment & Versand: Bei einer Frontendlösung ist dies naturgemäß kein Thema, bzw. wird über das Backend wie die SAP Commerce Cloud realisiert.
  • Usability: Für Entwicklung und Betrieb braucht es fähige Java Entwickler. Umgekehrt bietet SAP Spartacus den Vorteil, dass sich Design und Usability – mit entsprechendem Aufwand – ganz an die Nutzerbedürfnisse anpassen lassen.

H.H.G. multistore *(Update 07.04.2022)*

Bei der Lösung „H.H.G multistore“ handelt es sich um einen Fork (Abspaltung) von xt:Commerce. Damit tritt das Systeme in ähnliche Fußstapfen wie die in diesem Artikel bereits erwähnte Lösung Modified eCommerce. Nach eigenen Angaben richtet sich der Hersteller vor allem an kleine und mittlere Unternehmen, die auf eine moderne Lösung setzen wollen. Wie modern diese Lösung dann aber tatsächlich ist, denn am Ende des Tages ist die ursprüngliche Basis die von xt:Commerce, darf man hinterfragen.

Ähnlich wie bei anderen E-Commerce Lösungen setzt der Hersteller zudem auf eine kostenfreie Version (H.H.G multistore CE), ergänzt diese aber mit einer kostenpflichtigen Version (H.H.G. multistore EE). Die genauen Unterschiede beider Versionen können auf der bereitgestellten Vergleichsseite angesehen werden.

  • Technologie: Identisch mit xt:Commerce. PHP (Ab Version 5.5), MySQL (aktuelle Version), Smarty Template Engine, CSS, JavaScript und HTML.
  • Funktionalität: Es werden viele der „typischen“ E-Commerce Funktionen abgebildet. Dazu zählt das Produktdatenmanagement, Rechte- und Rollenkonzepte, ein rudimentäres CMS. Zudem lässt sich der Funktionsumfang über Erweiterungen erweitern.
  • Payment & Versand: Die folgenden Zahlungsmethoden gehören zum Standard: Bar, Nachnahme, Vorkasse, Rechnung, Lastschrift. Integrationen von Payment-Service-Provider sind möglich, aufgrund der geringen Verbreitung der Lösung aber aufwändig. Beim Versand werden folgende Methoden und Dienstleister abgebildet: Vorkasse, Nachnahme, Österreichische Post, Swiss Post, DHL Österreich, Deutsche Post, Worldnet, UPS, Pauschale Versandkosten, Versandkosten nach Stückzahl, Selbstabholung, Tabellarische Versandkosten (Staffelung frei wählbar), Versandkosten nach Zonen
  • Usability: Nicht besonders erwähnenswert. Das System ist funktional und kann ohne größere Einarbeitungszeit genutzt werden.
  • Hosting: Linux Betriebssystem, Apache oder Nginx

Shopsysteme kostenlos nutzen – Fazit

Die in der Übersicht aufgeführten kostenlosen Shopsysteme gehören sicherlich zu den ernstzunehmenden Lösungen und ein kleines Team mit ausreichend Expertise im E-Commerce und der PHP-Entwicklung wird in Standard Szenarien mit den Systemen sicherlich respektable Ergebnisse erzielen. Dabei ist keines der Systeme zu bevorzugen, es immer nur eine Frage der konkreten Anforderungen: Wem OpenCart genügt, wird sich mit Magento Open Source unnötige Komplexität aufhalsen. Ein kostenloser Betrieb eines Webshops ist jedoch per se nicht möglich und der Verzicht auf Lizenzkosten ist nicht immer der größte Hebel für wirtschaftlich attraktive E-Commerce Projekte. Kurz: Shopsysteme gibt es schlicht nicht kostenlos.

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